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Das Ministerium für Mobilität und öffentliche Arbeiten plant den Bau eines innovativen und nachhaltigen Bürokomplexes im Europaviertel auf dem Kirchberg-Plateau. Der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) wurde als Hauptnutzer der Büroräume ausgewählt, die er sich mit den Verwaltungseinheiten des luxemburgischen Staates teilen wird.
Das Projekt entspricht den Zielen für die Zukunft des Europaviertels Süd: Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch die (Wieder-)Einführung des menschlichen Maßstabs, Förderung der sanften Mobilität, Ausbau des Radwegenetzes, Verbesserung des Parksystems und bessere, grünere und nachhaltigere Nutzung der derzeit ungenutzten Flächen entlang der großen Boulevards.
Zusammen mit UNStudio planten wir drei Hauptgebäude: ESM HQ, ein Gebäude für den luxemburgischen Staat und das „Luxembourg“-Gebäude. Sie wurden sorgfältig auf dem Gelände positioniert, um ausreichende Abstände zu den Grenzen des Geländes zu gewährleisten.
Der Standort verfügt über mehrere offene, zugängliche und grüne öffentliche Räume. Drei Plätze und zwei große Höfe sind visuell, aber auch physisch durch Treppen und Rampen miteinander verbunden.
Auf dem ersten Platz – „Place de l’eau“ – im Südwesten wurden Wasserspiele und öffentliche Bänke geplant. Sie wird zum Sicherheitstor für den Sitz der ESM und das „Luxemburg“-Gebäude.
Auf der anderen Seite, im nordöstlichen Bereich des Geländes, bietet die „Food Plaza“ inmitten eines Mikrowaldes mit zahlreichen Tier- und Pflanzenarten gastronomische Erlebnisse mit Foodtrucks, Essensständen und einem Restaurant mit einer Terrasse. Der Eingangshof der ESM, der teilweise als städtisches Gewächshaus genutzt wird, ist von hier aus sichtbar und schafft einen Zugang für die Mitarbeiter.
Ein sanft ansteigender Weg unter Bäumen führt zum dritten Platz – dem „Südplatz“, der sich im zentralen Bereich des Grundstücks befindet. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Passanten, Angestellte und Besucher in das Kirchberg-Tal zu locken. Dieser Platz ist direkt mit dem Innenhof verbunden, mit Grünflächen und Platz für Sport im Freien. Von dort aus kann man das Gebäude des luxemburgischen Staates sowie den Fitnessbereich und das Restaurant erreichen.
All diese sorgfältig gestalteten und programmierten offenen Parkbereiche beeinflussen die Umgebung des Standorts positiv. Die reiche Ausstattung und die Vielfalt der Nutzungen und Aktivitäten im Freien bilden eine hervorragende Grundlage für die gewünschte öffentliche Regeneration des Kirchberg-Plateaus.
Das „Vallée du Kirchberg“ ist ein hochmoderner Bürocampus, der eine lebendige Umgebung für die Angestellten, aber auch für die Öffentlichkeit schaffen soll: Besucher, Nachbarn und Grenzgänger, die jeden Tag nach Kirchberg kommen, um dort zu arbeiten. Es ist ein Arbeitsplatz, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht, der den heutigen und zukünftigen Anforderungen entspricht und der die Rue Alcide de Gasperi mit der Rue Antoine de Saint-Exupéry durch seine erhöhte Durchlässigkeit und mehrere integrierte öffentliche Fußgängerwege verbindet.
Alle drei Gebäude folgen den gleichen Designprinzipien und können das gleiche Programm und die gleichen Layouts aufnehmen, egal ob es sich um Zellen- oder Großraumbüros oder eine Mischung aus beidem handelt. Räume können sich durch eine flexible und belastbare Gestaltung an Veränderungen des Arbeitsstils, Neuorganisation und Funktionswechsel anpassen.
Der Cradle-to-Cradle-Ansatz zeigt sich in standardisierten Bauelementen mit gleicher Höhe für die Trennwände in allen drei Gebäuden. Identische Komponenten können wieder zusammengebaut und wiederverwendet werden, um sich an verschiedene Büro- und Besprechungsraumkonfigurationen anzupassen, ohne dass komplizierte Änderungen am Heizungs-, Kühlungs- oder Belüftungssystem vorgenommen werden müssen. Die Komponenten werden nach ihren Nutzungszyklen organisiert.
Das Konzept des Arbeitsplatzes basiert auf Modularität und Standardisierung, ebenfalls mit einem hohen Grad an Flexibilität. Unser Ziel ist es, eine offene und kreative Atmosphäre mit einer Vielzahl von Arbeits- und Sozialräumen zu schaffen, um die Interaktion, Kommunikation und den Austausch zwischen verschiedenen Teams oder Abteilungen zu fördern.
Die Dächer der Gebäude werden grün und für die Beschäftigten zugänglich sein. Niedrigere Dächer werden die Innenräume der Büros mit den Grünflächen im Freien und den gemeinschaftlichen Lebensmittelgärten verbinden.