Laangfur Kirchberg - Living Places

Living Places ist ein integriertes städtebauliches Konzept für die Schaffung eines neuen, gemischten Wohnviertels auf dem Kirchberg auf einem 24 Hektar großen Gelände.

In der Vorbereitungsphase fanden partizipative Workshops mit den Eigentümern statt. Sie dienten dazu, die Ziele des neuen Viertels zu definieren: starke Identität, soziale Mischung, kurze Wege, ausgewogenes Verhältnis zwischen Wohnen und Arbeiten, innovative Elemente für eine nachhaltige Entwicklung.

Die Herausforderung der Stadt von morgen besteht darin, dass sich ihre Funktionsweise verändern wird und sie in der Lage sein muss, sich an veränderte Lebensweisen anzupassen. Dies erfordert den Willen aller Beteiligten – Bauträger, Behörden und Einwohner -, neue Nachbarschaften mit neuen Werten zu schaffen, die sich von den heute bekannten unterscheiden.

Der Stadtteil „Laangfur“ wird mit wenig motorisiertem Verkehr geplant. Eine zukünftige Straßenbahnlinie und Busse fördern die aktive Mobilität. Innerhalb des Viertels unterstützt eine „Shared Space“-Zone die sanfte Mobilität. Kurzzeitparkplätze (z. B. zum Abstellen von Einkäufen) sind in der Nähe der Wohnhäuser verteilt, das Hauptparken ist jedoch auf zentralen Sammelparkplätzen vorgesehen. Die Anzahl der Stellplätze für Autos wird auf ½ pro Wohneinheit reduziert. Die Sammelgarage/der überdachte Parkplatz befindet sich am Rande des Viertels und kann eventuell umgebaut werden und in Zukunft eine andere Verwendung finden. Fahrradstellplätze sind ebenfalls Teil des Projekts.

Das Viertel ist in mehrere Blöcke unterteilt, die für sich genommen kleine Stadtteile darstellen und jeweils über einen zentralen Platz verfügen. Die Inseln sind durch Fußwege miteinander verbunden. Eine Vielfalt an Typologien verleiht den Blöcken spezifische Identitäten. Die soziale Mischung ist auch in der Programmplanung vorgesehen: Wohnungstypen, generationenübergreifende Projekte, partizipative Projekte, Genossenschaftswohnungen, Projekte zur gemeinsamen Nutzung von Wohnraum. Eine Mischung der Aktivitäten auf dem Gelände wird durch die Aktivierung von Geschäften und kleinen Handwerksbetrieben gewährleistet, die auf Recyclingkonzepten und der Kreislaufwirtschaft basieren.

Der erste Block, „The Urban Front“, befindet sich an der Vorderseite des Konrad-Adenauer-Boulevards. Es orientiert sich an den bestehenden Straßen, bricht den Kontext jedoch durch einen visuellen Bewegungseffekt auf. Auf der anderen Seite dieses Blocks befindet sich „De laange Park“, ein parkähnliches Gebiet mit Regenwasserrückhaltung und dichter Vegetation.

Direkt daneben setzt der Block „The Urban Craft“ denselben Stil fort, jedoch in kleinerem Maßstab. Hier befinden sich Arbeits- und Co-Working-Räume, Geschäfte und Restaurants, bevor es zur nächsten Insel geht: „The Crafts“ mit seinen kleinen Gassen, kleinen Handwerkern, Cafés und öko-verantwortlichen Geschäften. Es wird das Konzept „work&live“ praktiziert, d. h. die Personen, die die Geschäftsflächen im Erdgeschoss betreiben, wohnen im selben Gebäude. Der „Maartplaz“ befindet sich in der Mitte dieser kleinen Insel und beherbergt regelmäßig einen Markt mit lokalen Produkten.

Die Insel „The Integenerational“ befindet sich im Zentrum des Viertels „Laangfuur“. Hier befindet sich der größte zentrale Platz mit der Haltestelle der zukünftigen Straßenbahn. Ein ikonisches Gebäude beherbergt ein Seniorenzentrum, direkt neben dem Gebäude, in dem ein Internat und eine Kindertagesstätte untergebracht sind. Ziel ist es, eine Beziehung zwischen den verschiedenen Altersgruppen herzustellen. Dieser Wille wird durch die Schaffung des Stadtgartens – „d’Skip Gaert“ – unterstützt, in dem verschiedene Workshops stattfinden, die es älteren Menschen ermöglichen, ihre Erfahrungen mit jungen Menschen zu teilen.

„The Green Ones“ ist eine aufgelockerte Insel mit grünen Punkten zwischen den Gebäuden. Es ist ein Wohnviertel mit privaten Gärten, die mit gemeinschaftlichen Grünflächen, Spielplätzen und gemeinsamen Gemüsegärten verbunden sind. Die Gebäude sind dort um den „Käschteplaz“ herum angeordnet.

„The Townhouses“ ist eine weitere Wohninsel, diese besteht aus Reihenhäusern, die sich jeweils durch eine individuelle Architektur ausdrücken. Die meisten Wohnungen in diesem Block haben einen Blick auf das Tal und ermöglichen es den Bewohnern, in Harmonie mit der Natur zu leben.
Der letzte Block – „The Schools“ – beherbergt eine internationale Schule, eine Grundschule der Stadt Luxemburg und eine Sporthalle. Die Bushaltestellen und ein „kiss&go“-Parkplatz sind so gestaltet, dass der Verkehr keine Gefahr für Kinder darstellt. Diese Insel befindet sich am Ende des Viertels „Laangfur“ und ermöglicht es den Kindern, die umliegende Natur zu genießen.

Das Hauptziel dieses Projekts ist die Schaffung einer neuen, nachhaltigen Stadt, die Landschaft, Mobilität, Gesundheit und Wirtschaft mit einem ausgewogenen sozialen Rahmen für heutige und zukünftige Generationen verbindet. Er sieht eine urbane Strukturierung vor, die auf einem Netz mit menschlichem Maßstab beruht und sich an die Topografie des Ortes und den Kontext anpasst.