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Das Projekt sieht die Schaffung eines neuen Platzes vor, der gegenüber der Kirche im Herzen des Dorfes liegt. Es soll ein Treffpunkt für Nachbarn werden, ein attraktiver und lebendiger Ort mit Wasserspielen für Kinder und einem offenen Pavillon mit Podium für musikalische Untermalung. Es soll ein Platz sein, der die Menschen einlädt, dort zu bleiben, auf den Terrassen zu sitzen und der Musik aus dem Pavillon zu lauschen, die Kinder beim Spielen zu beobachten oder den vorbeifahrenden Fahrrädern zuzuschauen. Der Platz wird auch ein Zugangspunkt zu allen öffentlichen Gebäuden und der Kreuzungspunkt von Fuß- und Radwegen sein.
Da die Identität des Dorfes eng mit Musik und Kultur im Allgemeinen verbunden ist, rahmt das neue Kulturzentrum die südwestliche Seite des Platzes ein. Natürliche Materialien wie Holz, Glas und Keramik werden für die Gestaltung der Fassade verwendet, um einen dynamischen Bewegungseffekt zu erzielen, der den Charakter der Gemeinde widerspiegelt. Das Gebäude stützt sich auf einen Sockel, der die Fortsetzung des teilweise überdachten öffentlichen Raums bildet. Hier können ein Wochenmarkt mit dem Verkauf von lokalen Produkten, festliche Veranstaltungen, Aufführungen und viele andere Aktivitäten stattfinden. Ein kleines Café befindet sich in einem Nebengebäude, das durch diesen teilweise mit einem Vordach überdachten Bereich mit dem Kulturzentrum verbunden ist.
Die Gemeindeverwaltung bleibt im derzeitigen Hauptgebäude – der Teil des nördlichen Verwaltungsgebäudes, der unter architektonischem Schutz steht. Das Gebäude im Süden wird abgerissen, seine Büros werden verlegt. Dadurch können alle Funktionen der Gemeindeverwaltung in einem Gebäude bzw. in zwei miteinander verbundenen Gebäuden untergebracht werden. So ist eine Erweiterung auf der Rückseite des Nordgebäudes geplant. Der Zugang zum neuen Teil wird durch eine niedrige Verbindungskonstruktion gewährleistet, die zum Platz hin herausragt und einen neuen zentralen Empfangsbereich zwischen den beiden Gebäuden generiert.
Durch den Wegfall des südlichen Verwaltungsgebäudes wird der Zugang zum Spielplatz erleichtert. Der Bereich wird durch einen neuen überdachten Bereich in Form eines Pavillons ergänzt. Hier können die Kinder verschiedene Aktivitäten, kreative Workshops, Sport usw. genießen. Der Spielplatz wird durch das Dorfzentrum besser sichtbar sein.
Für die Pfadfinder Les Castors wird eine neue Hütte in nachhaltiger Bauweise errichtet, die sich immer noch am selben Ort befindet, damit die Mitglieder den angrenzenden großen Obstgarten nutzen können. Ein Bereich für Zelte und Baumhäuser sind ebenfalls vorgesehen. Eine überdachte Terrasse wird die Organisation verschiedener Veranstaltungen und Aktivitäten ermöglichen. Daneben wird ein Pavillon zum Abstellen von Fahrrädern hinzugefügt.
Das Gebäude des Jugendclubs soll aufgrund seines historischen Wertes erhalten bleiben, jedoch an einen anderen Ort verlegt werden. Von nun an wird es sich auf dem Gelände der alten Feuerwache befinden, die in einer zweiten Phase des Projekts umgesiedelt werden soll.
Der Friedhof wird vergrößert und ein neuer Leichenpavillon gebaut.
Alle öffentlichen Gebäude werden mit einer ähnlichen architektonischen Identität behandelt, mit demselben Fassadentyp und mit den öffentlichen Räumen verbunden. Die Höhen werden an den Maßstab des Dorfes angepasst und die Sichtbarkeit der Kirche, die eine historische Erinnerung und eine architektonische Dominante darstellt, wird hervorgehoben.
Das Kier-Haus, in dem zwei Sozialwohnungen untergebracht sind, bleibt erhalten. Im Erdgeschoss könnte ein kleines Geschäft mit lokalen/biologischen Produkten hinzugefügt werden.
Anstelle des Fußballplatzes werden Co-Housing-Wohnungen errichtet. Sie werden von Grünflächen umgeben sein, in denen ein neuer Bouleplatz angelegt wird, sowie Gemeinschaftsgärten und ein Pavillon-Kiosk.
Auf dem Grundstück zwischen dem ehemaligen Bouleplatz und der Straße CR132 soll eine Seniorenresidenz mit einem medizinischen Zentrum und einer Apotheke im Erdgeschoss errichtet werden. Das umliegende Grün bleibt erhalten und wird durch einen Fitnessbereich im Freien bereichert. Ein generationenübergreifender Garten, der von Senioren und Bewohnern der Co-Housing-Wohnungen gemeinsam genutzt wird, ermöglicht den Erfahrungsaustausch und die Schaffung generationenübergreifender Verbindungen.
Weitere Unterkünfte werden nördlich der Kirche angesiedelt. Ein reliefartiger Grünstreifen wird die Lärmbelästigung filtern, die von der angrenzenden Eisenbahnlinie erzeugt wird.
Ein Schlüsselelement des Projekts ist die Schaffung eines grünen Korridors, der sich durch das gesamte Dorfzentrum zieht. Der grüne Korridor besteht aus einem Fußgänger- und einem Fahrradweg. Außerdem verbindet sich der Radweg mit den geplanten kommunalen Radwegen. Der Grünkorridor beginnt bei den neuen Co-Housing-Wohnungen, führt an der Seniorenresidenz vorbei, überquert den neuen Dorfplatz, führt am Rathaus und am Denkmal vorbei und trifft auf den bereits bestehenden Kirchenpfad, der neu aufgewertet werden soll. Durch den Spielplatz führt dieser grüne Korridor, der das Dorfleben belebt, den generationsübergreifenden Austausch der Bewohner fördert und die Bewohner zu körperlicher Aktivität anregt. Die Außenatmosphäre wird durch organische Formen und kleine Aktivitätsbereiche unterstrichen: öffentliche Bänke, Bouleplatz, Gemüsegärten, Seniorensportbereich etc. Das Denkmal und die Gedenkbäume werden versetzt und erhalten wieder einen bevorzugten Platz.
Die Grünstruktur um den Friedhof wird ausgebaut und verdichtet. Sie schließt an den grünen „Filter“-Streifen an, der die neuen Wohnungen von den Bahngleisen trennt. Dadurch wird die Harmonie mit dem Vogelschutzgebiet Natura 2000 auf der anderen Seite der Eisenbahnlinie gewährleistet.
Um die Lebensqualität der Einwohner von Schuttrange zu verbessern, wird das Projekt an den menschlichen Maßstab angepasst und mit einem Mobilitätskonzept mit einer bedeutenden Hierarchie entwickelt. Gegenwärtig profitiert das Dorf bereits von einer hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Sie wird durch Buslinien und den Zug gewährleistet. Der bestehende Shuttle-Service, der Syri Express, wird beibehalten, um die Verbindung zwischen den neuen Funktionen im Dorfzentrum und den anderen Teilen des Gebiets zu gewährleisten.
Autos fahren nur auf der Straße CR132. Eine angepasste Langsamfahrstelle mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h wird an beiden Enden durch Bodenschwellen markiert.
Die offenen Parkplätze auf dem Platz werden abgeschafft und das verschönerte Dorfzentrum wird somit den Fußgängern und der sanften Mobilität vorbehalten sein. Der Blick auf den Platz und die Kirche wird frei sein. Unterhalb des Kulturzentrums wird eine große öffentliche Tiefgarage gebaut. Dank der zentralen Lage der Tiefgarage ist eine Entfernung von maximal 100 Metern zu Arztpraxen, Apotheke oder Seniorenresidenz sowie zum Friedhof zu überwinden.
Eine parallel zur Straße CR132 verlaufende Spur wird als Lieferweg für das Kulturzentrum und als Feuerwehrzufahrt dienen. Der gesamte zentrale Bereich wird ein autofreies Viertel sein.
Sobald das Projekt umgesetzt ist, wird die Lebensqualität der Bewohner erheblich steigen. Sie werden dank des Grünkorridors neue Möglichkeiten zum Spazierengehen haben. Aktivitäten für alle Altersgruppen werden Möglichkeiten für soziale Beziehungen und generationsübergreifenden Austausch schaffen. Durch die Bevorzugung von sanfter Mobilität wird der Ort auch für Kinder besser gesichert. Schuttrange wird ein nachhaltiges Dorf werden, das Landschaft, Mobilität und Gesundheit mit einem ausgewogenen sozialen Rahmen für heutige und zukünftige Generationen verbindet.